Spät, jaja

Das sind mir die Richtigen. erst vollmundig Zeug ankündigen und dann direkt nach einem Tag nicht mehr dran denken.

Ein bisschen hab ich Entschuldigung: der Tag nach dem Geburtstag war ich mit meinen Kopfschmerzen vom rauschenden Fest beschäftigt, da konnte ich nun wirklich nicht schreiben.

Am nächsten Tag musste soviel gemacht werden, was am Vortag liegen geblieben war, dass ich zu nichts kam. Wenn alles nur im Schneckentempo geht, ist ein Tag ziemlich schnell ziemlich voll.

Aber jetzt zu den schönen Sachen: Vorgestern habe ich mich gefreut dass so viele von den letztes Jahr gestupften Tulpen von den Wühläusen verschont wurden(außerdem sahen sie ziemlich jämmerlich aus, waren Sonderangebote) Das könnte sehr schön werden.

Gestern habe ich mich gefreut, dass der inzwischen eher alte aber immer noch total überkandidelte und tatendrängende (?) Trotzki so sehr gern mit dem Neffen unterwegs ist und natürlich andersrum. Und der Neffe hat gesagt, er sei besonders fröhlich gewesen.

Uff

Ok. Jahresrückblicke würden aus nichts als Klagen bestehen. Oder egal. Das macht die chemische Aufheiterung. Macht weniger heiter als egal. Egal.

Nicht egal, kreist mein sonstiges Sein darum, dass die K. tot ist Tot. Tot. Sie ist weg. Nicht mehr erreichbar. Stumm. Jeden Tag.

Die K. mit der ich so gut wie alle meine letzten Reisen gemacht habe, mit der ich gestritten habe (in Irland hat sich im Pub sogar jemand weggesetzt), hiess Ines. Es hat ungefähr drei Monate gedauert von der Diagnose bis zu ihrem Verschwinden.

Oft rufe ich nach ihr. Stampfe mit den Fuss (so gut ich kann).

Heulen inzwischen seltener. Aber vermissen jeden Tag wie verrückt. Meine Ines, ich vermisse Dich! Auaauaaua.

Aber. Heute war ein wunderbarer Geburtstag. Und ich habe mir vorgenommen, wie der blöde Mönch empfohlen hat, jeden Tag über etwas Schönes zu schreiben. Ich versuche das. Odern die dümmsten Wörter der Welt. Da fallen mir gleich 20 ein.

Der Fragebogen

Vom Wortschnittchen.

Zugenommen oder abgenommen (die war ja eigentlich rausgeflogen)?
Keine Ahnung

Haare länger oder kürzer?
Wie wohl alle: Länger. Einmal beim Friseur gewesen dieses Jahr.

Mehr bewegt oder weniger?
So gut wie gar nicht. Wie auch. Soifz.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Weitsichtiger. Und die Krankheit hat auch die Augen verschlechtert.

Mehr Kohle oder weniger?
Praktisch nix verdient. Aus verschiedenen Gründen.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Eigentlich nur fürs Pony.

Der hirnrissigste Plan?
Nö. Keine Kraft für Hirnrissigkeit.

Die gefährlichste Unternehmung?
Vermutlich ist für mich grad alles ziemlich gefährlich.

Die teuerste Anschaffung?
Wie immer: das Pony

Das leckerste Essen?
Oft gut gegessen. Daheim

Das berührendste Buch?
Nix gelesen

Das schönste Buch?
Nix gekauft

Die schönste Ausstellung?
Nix gesehen. Nur Bunny Rogers aus Versehen. Im Februar. Grässlich.

Die meiste Zeit verbracht mit …?
Trotzki, Josefine und der Greisin. Mir. Wie immer. Selbstmitleid

Die schönste Zeit verbracht mit …?
Der Reitlehrerin. Ehepaar S.

Vorherrschendes Gefühl 2020?
Ach

2020 zum ersten Mal getan?
Mir was gebrochen
Eine FFP2-Maske getragen
Den Mut verloren
Ein Ferienhaus eingerichtet und vermietet
Mir einkaufen lassen (toll!)

2020 nach langer Zeit wieder getan?
Mit Bild telefoniert
Socken verschenkt
Nach Opfenbach gefahren (Pferdeklinik)
Ingo gesehen (schön!)
Mir einen Zahn abgebrochen
Trotzki gesucht

Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
MS. Pandemie. Lungenfibrose. Onkeltod. Hinfallen.

Die wichtigste Sache, von der mich jemand überzeugen wollte?
Es ist ok, sich helfen zu lassen. Auch wenn man sich evtl. nicht revanchieren kann.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Weiss nicht. Hab viel verschenkt. Fühlt sich aber eher an, als hätte ich mich nur um mich selbst gedreht.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Fürsorge. Liebe. Unterstützung.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ich nehme den Nachtzug.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Damit müssen Sie sich nicht abfinden.

2020 war mit einem Wort …?
Obersaublöd.

In Bildern durch das Montezjahr 2020 (oder schlimmer geht immer)

Da hatte ich gedacht, blöder als 2019 geht nicht und 2020, das wird voll super. Und dann sowas. Am 1.4. hab ich mir den Fuss gebrochen. Am 2.9. kam ich mit schwerem MS-Schub in die Klinik. Und drumherum tobte die Pandemie. So gesehen vielleicht nicht die schlechteste Zeit für Bewegungsunfähigkeit. Dennoch kann ich die nicht empfehlen. An den Bildern kann man sehen, dass es in diesem Jahr eigentlich nur Zuhauseindernatur mit Tierchen oder eben im Bett oder auf dem Schreibtischstuhl.

So sah das früher aus: 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019

Lichtle

Weil gestern der erste Tag mit einem kleinen Funkeln am Ende des Tunnel war: Hier für mich eine Minizusammenfassung:

Pferd in Uniklinik München (u.a), Verdacht auch (tödliche) Lungenfibrose, seit Sonntag zurück und eher vergnügt. (wir setzen die Tradition des uferlosen Geldausgebens einfach fort, wer braucht schon Kinder oder Unternehmen). Noch ein bisschen?

Greisin etwas wohler.

Fini: vermutlich Kreuzbandriss hinten links. Hinkt seit zwei Tagen weniger. Doch nicht operieren?

Trotzki: hinkt vorne rechts. Aber nur manchmal.

Icke: hinke sowieso, kommen aber (zumindest bergauf) wieder ein bisschen vom Fleck. Mittwoch erste Infusion von neuem Medikament, bin verhalten (sehr) optimistisch.

(lächelt schief).